Was bedeutet Shanty ?

Ein Shanty (englisch auch: Shantey / französisch: chanter = singen) ist ein Seemannslied. Shantys sind Lieder der Matrosen zu gemeinschaftlicher, harter Arbeit auf Segelschiffen vor dem Mast und lassen sich in ihrem Ursprung bis ca. 1450 zurückverfolgen. Ein vom Shantyman gesungener Solopart, der oft auch improvisiert ist, wird von Kehrreimzeilen der Mannschaft abgelöst.

 

Bedingt durch die Art der Arbeit, haben sich unterschiedliche Arten von Shantys gebildet. Zum Beispiel zum Lichten des Ankers („Capstan-Shanty“) oder zum Setzen der Segel („Halyard-Shanty“).

 

Daraus ergeben sich ganz spezielle Rhythmen. Natürlich wurden Shantys auch am Abend in der geselligen Runde gesungen. Wie auch andere Lieder z.B. aus der Country-Musik, konnten mit den Texten sofort aktuelle Tagesereignisse reflektiert werden.


Verbreitung von Shantys

Durch die Internationalität der Seefahrt machten Shantys schnell die Runde und vermischten sich mit Seemanns- und Volksliedern. Häufig finden sich so deutsche Texte zu englischen Shantys.

Bekannt ist hier die Version von "The Banks Of Sacramento" (die Musik entstammt einer christlichen Weise und ist somit streng genommen kein Shanty), die auf niederdeutsch als "De Hamborger Veermaster" gesungen wird.

 

Im Norden Deutschlands an der Waterkant gehört der Auftritt von "Shanty-Chören" zum Kulturgut.

 

Verschiedene neuere Shantys wurden erstmals in dem Dokumentarfilm "Windjammer" (1958) aufgeführt und gingen eingedeutscht in das Repertoire der Chöre ein.

Eines der bekanntesten Lieder dieser Art trägt den Titel "Early in the Morning", besser bekannt unter "What shall we do with a drunken sailor".

Ursprünglich bestand das Lied aus zwei Strophen. Jede Strophe begann mit "Hoo-ray and up she rises" und wurde im schnellen Marschtempo ohne Pause zwischen den Versen gesungen.


Interessantes / Die "Mary Celeste"

Die Mary Celeste (nicht auf dem Bild links zu sehen) war eine 31 Meter lange Brigantine (ein zweimastiges Segelschiff) die 1872 auf halbem Wege zwischen den Azoren und Portugal verlassen im Atlantik treibend aufgefunden wurde.

Wie es dazu kam, ist bis heute ungeklärt.

 

Der 37-jährige Kapitän Benjamin S. Briggs, seine siebenköpfige Besatzung und die Passagiere wurden nie wieder gesehen und deren Verschwinden nie abschliessend aufgeklärt. Die Mary Celeste ist eines der berühmtesten Geisterschiffe.